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// Presseinformation //
Internationaler Frauentag 2015
Zum 104. internationalen Frauentag erklärt Sylvia Sund, stellvertretende GEW-Vorsitzende: "Wir treten dafür ein, dass Frauen ein wirtschaftlich eigenständiges Leben führen können und fordern ein partnerschaftliches und gleichberechtigtes Verhältnis der Geschlechter, im privaten wie im politischen und öffentlichen Bereich und besonders in der Erwerbsarbeit. Gerade auch im öffentlichen Dienst ist der Handlungsbedarf groß: es müssen die Strukturen offengelegt und beseitigt werden, die weibliche Beschäftigte benachteiligen".
Das heute im Bundestag beschlossene "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" ist aus Sicht der GEW enttäuschend. Es fehlen Verbindlichkeit und Sanktionsmöglichkeiten für Frauenförderung im öffentlichen Dienst - wie sie von der GEW und Frauenverbänden schon seit Jahren gefordert werden. "Stattdessen wird - weitestgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit - die Frauenförderung faktisch abgeschafft und zwar zu Gunsten einer verfassungswidrigen Geschlechterförderung", erklärt Sylvia Sund weiter. "Es ist absolut notwendig, die strukturelle Benachteiligung von Frauen im Erwerbsleben durch gesetzliche Regelungen abzumildern. Eine strukturelle Benachteiligung von Männern ist jedoch nirgends erkennbar, gesetzliche Regelungen, die ggf. Männer bevorteilen, sind daher nicht notwendig und verfassungswidrig, das bestätigen mittlerweile auch viele Expert_innen."
Nach wir vor fordert die GEW die Schaffung diskriminierungsfreier Arbeitsbewertungen und deren Umsetzung in entsprechenden Entgeltstrukturen. Dass Deutschland mit Österreich zu den Ländern gehört, in denen der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied am höchsten ist, ist nicht hinnehmbar. In allen Berufsklassen verdienen Frauen in Deutschland weniger als Männer und besonders groß ist der Unterschied in den sogenannten "Frauenberufen". Besonders deutlich wird das im Kita-Bereich: "Selbst Ministerin Alt spricht im Zusammenhang mit den gravierenden Personallücken und den alarmierenden Berichten zur Belastung von Erzieherinnen in Kitas von einer 'Gratifikationskrise'", erklärt Sund.
Seit Jahren mahnt die GEW: Erzieherinnen fühlen sich zu wenig wertgeschätzt und werden zu gering bezahlt. "Daher fordern wir in der aktuellen Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst eine deutliche Aufwertung des Erzieher_innenberufs - die die Kolleginnen besonders deutlich im Geldbeutel spüren", so Sund weiter.
Anlässlich des Internationalen Frauentags fordert die GEW die Landesregierung erneut auf, die zugesagte Novellierung des Landesgleichstellungsgesetzes einzulösen und endlich einen Entwurf vorzulegen. Die GEW setzt sich gemeinsam mit den anderen DGB-Gewerkschaften und den Frauenverbänden weiter für eine angemessene Berücksichtigung der Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten durch Freistellungsregelungen ein.
Quelle: GEW-Hauptvorstand, Ulf Rödde, Pressesprecher vom 06.03.2015