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GEW: Unterrichtsversorgung nach wie vor unbefriedigend
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht aufgrund eigener Recherchen trotz erkennbarer Anstrengungen der Landesregierung eine, verglichen mit den Zahlen des Vorjahres, schlechtere Unterrichtsversorgung in Rheinland-Pfalz.
Eine entscheidende Ursache hierfür liegt in der nach wie vor nicht genügenden Anzahl von Planstellen, die dem Schulbereich zur Verfügung gestellt werden. „Solange die Landesregierung in den Klassen fünf bis zehn, den Oberstufen sowie den berufsbildenden Schulen einen strukturellen Unterrichtsausfall je nach Schulart zwischen drei und neun Prozent in Kauf nimmt, wird sich an diesem seit Jahren vorherrschenden Grundproblem der Unterversorgung von Schulen nichts ändern“, sagte der GEW-Landesvorsitzende, Klaus-Peter Hammer.
„Mit der geplanten Streichung von 2.000 Planstellen in Folge der Sparbeschlüsse der Landesregierung in den nächsten Jahren aufgrund voraussichtlich sinkender Schüler-zahlen“, so Hammer weiter, „wird die Chance vergeben, nun endlich dem Unter-richtsausfall geeignet entgegenzuwirken. Sollen die Schulen ihren Aufgaben von beispielsweise mehr individueller Förderung, der Weiterentwicklung von Unterrichts-qualität, der Beratung von Schülerinnen und Schülern sowie von Eltern und der Prävention in vielen Bereichen nachkommen, geht dies nicht mit der zurzeit vorherrschenden Personalversorgung. So können die Pflichtaufgaben nur leidlich erfüllt werden, es bleibt kein Spielraum für die Kür.“
Seit Jahren recherchiert die GEW in Sachen Unterrichtsversorgung und veröffentlicht eigene Zahlen. Auch für dieses Schuljahr sind die Ergebnisse ernüchternd. So ergeben sich für die Realschulen plus strukturelle Ausfallquoten von rund drei Prozent für die Integrierten Gesamtschulen rund dreieinhalb Prozent, für die Gymnasien vier Prozent, für die Förder-schulen sage und schreibe sechs Prozent sowie für die Berufsbildenden Schulen der Spitzenwert von neun Prozent.
Hammer dazu: „Das ist für alle benannten Schularten eine unhaltbare Situation. Und selbst im Grundschulbereich, in dem wir nahezu 100 Prozent strukturelle Un-terrichtsversorgung erreichen, brauchen wir mehr Kräfte, um Ausfallzeiten beispielsweise aufgrund von Krankheitstagen und Fortbildungen ausgleichen zu können und um den Anforderungen der neuen Grundschulordnung gerecht zu werden.“
Die Einrichtungen von 200 Poolstellen mit gesicherten Planstellen für die betroffenen Beschäftigten begrüßt die GEW in diesem Zusammenhang, macht aber darauf auf-merksam, dass diese bei weitem nicht ausreichen und von der Anzahl her ein Vielfaches wünschenswert wäre.
„Wir können die Landesregierung nur auffordern“, so Hammer abschließend, „ihre kontra-produktiven Planungen aufzugeben und den Schulen die sogenannte demografische Rendite für die Verbesserung der Unterrichtsversorgung zur Verfügung zu stellen und die entsprechenden 2.000 Stellen eben nicht zu streichen.“
Quelle: Pressemeldung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), 16.11.2011